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ARCHIV | Im Bann des Kinos von Chantal Akerman

 
Filmbild

Là-bas


Belgien/Frankreich 2006

78 Min. Farbe. DigiBeta. F/e

 

Regie: Chantal Akerman

Buch: Chantal Akerman

Kamera: Chantal Akerman, Robert Fenz

Schnitt: Claire Atherton

Mit: Chantal Akerman

Mit einem Einführungsvortrag von Cutterin Claire Atherton

 

«Ein kurzer Aufenthalt in einer nicht weit vom Meer entfernt liegenden Wohnung in Tel Aviv. Ist dort ein Alltag möglich? Sind dort Bilder möglich? Ein Film ohne die geringste Absicht - höchstens mit der, ohne Absicht zu sein, damit etwas zum Vorschein kommen oder vielleicht auch geschehen kann.»
Berlinale 2006

 

«Chantal Akerman sagt, sie habe sich gegen diesen Film gesträubt, fand allein das Ansinnen ihres Produzenten - sie könne da doch leicht zwei Hauptstränge ihres Schaffen: das Reisen und die belgisch-jüdische Herkunft miteinander verweben - abstossend. Und dann ertappte sie sich dabei, wie sie in einem unpersönlichen Apartment in Tel Aviv ein Bild machte: davon, wie das Sonnenlicht durch die Rollladen ihres Fensters fiel, die Ränder der Dinge zerfrass, alles zu flirren und zu zerfallen begann. Man sieht wenig von der Stadt in Là-bas: Akerman verschloss sich dem Land, filmte meist wie eine Voyeurin das hitzezähe Treiben aus den Fenstern ihrer Bleibe heraus - man fühlt sich an Rear Window erinnert. Dabei denkt sie über die skeptische Haltung ihrer Familie zu Israel nach, den Suizid ihrer Tante und den der Mutter von Amoz Oz, auch die gefasste Indifferenz gegenüber dem allgegenwärtigen gewaltsamen Tod hier. Israel verunsichert Akerman mehr, als ihr lieb ist.»
Rui Hortênsio da Silva e Costa, Österreichisches Filmmuseum, Oktober 2011