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ARCHIV | Im Bann des Kinos von Chantal Akerman

 
Filmbild

D'Est


Belgien/Frankreich/Portugal 1993

107 Min. Farbe. DCP. Ohne Dialog

 

Regie: Chantal Akerman

Buch: Chantal Akerman

Kamera: Bernard Delville, Raymond Fromont

Schnitt: Claire Atherton, Agnès Bruckert

Mit: Natalia Chakhovskaia

«Chantal Akerman: «Solange noch Zeit ist, möchte ich eine grosse Reise durch Osteuropa machen. Durch Russland, Polen, Ungarn, die Tschechoslowakei, die DDR und zurück nach Belgien. Das möchte ich in meinem Stil filmen: eine Dokumentation, die an die Fiktion grenzt. Ich möchte alles filmen. Alles, was mich bewegt.» Das Resultat sind einhundertfünfzehn nahezu wortlose Minuten, bestehend aus Bildern, deren leise Melancholie in der Aufzeichnung des Gewöhnlichen an Edward Hopper erinnert. Im behutsamen Wechsel zwischen Bewegung und Stillstand, Lärm und Stille, Innen und Aussen, Massen und vereinzelten Individuen, Sommer und Winter, Tag und Nacht schärft Akerman Auge und Ohr für das Detail, für ein genaues Registrieren jener Kleinigkeiten, für das man sich auf den eigenen Reisen selten die Zeit gönnt. Dieses geschärfte Bewusstsein umhüllt ihre Bilder mit einer mysteriösen Verzweiflung, deren Wurzeln sich entfernt bekannt anfühlen. Ein Film gegen alle Kategorien, in sich ruhend: D'Est, ein Erfahrungsgeschenk.»
Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum, Oktober 2011