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ARCHIV | Im Bann des Kinos von Chantal Akerman

 
Filmbild

Demain on déménage


Frankreich/Belgien 2004

110 Min. Farbe. 35 mm. F/f

 

Regie: Chantal Akerman

Buch: Chantal Akerman, Eric De Kuyper

Kamera: Sabine Lancelin

Schnitt: Claire Atherton

Musik: Sonia Wieder-Atherton

Mit: Sylvie Testud, Aurore Clément, Jean-Pierre Marielle, Natacha Régnier, Elsa Zylberstein

«Die tolpatschige Charlotte, Akermans Alter Ego, müht sich mit dem Schreiben eines erotischen Romans ab. Dass nach dem Tod des Vaters ihre Mutter Catherine mit einem Piano bei ihr einzieht, macht das Leben nicht einfacher. Also wird der nächste Umzug geplant, worauf ein unablässiges Kommen und Gehen von Klavierschülern und Kaufinteressenten einsetzt. Eine musikalische Komödie mit viel Slapstick - in der gleichzeitig unverblümt die Erinnerung an den Holocaust thematisiert wird. Catherine hat das Lager überlebt, und sie liebt es zu lachen. Unter der heiteren, boulevardesken Oberfläche des Films lauern Grauen, Schmerz und eine schwere Last, für Mutter und Tochter. In die Fiktion integriert Akerman in einer zentralen Szene das reale Tagebuch ihrer eigenen, in Auschwitz ermordeten Grossmutter mütterlicherseits.»
Kino Arsenal Berlin, September 2016

 

«Da gibt es auch eine ungeheuer intime Schonungslosigkeit in der Art, wie Mutter und Tochter miteinander umgehen. Und diese Stimmungen, diese brüske Lustigkeit und diese zögerliche Zärtlichkeit, die einander verweigern - so ist der Film ein einziges Sich-Aufreiben. Demain on déménage ist die vielleicht komplexeste wie schmerzhafteste Arbeit Akermans - ein Schlüsselwerk.»
Rui Hortênsio da Silva e Costa, Österreichisches Filmmuseum, Oktober 2011